Wer seine Augen öffnet, der öffnet auch sein Herz...
Zum Runterkommen und sich selbst finden ist ein Landurlaub genau richtig. Die Natur strotzt vor Leben und jeder Tag birgt neue Wunder. Stromi und ich waren also in Lampertswalde bei Calvertitz, bei warmherzigen Gastgebern in einer schönen Ferienwohnung. Viel Schlaf und lange Spaziergänge halfen meiner Seele zu heilen. Kiloweise Äpfel und Nüsse an jeder Ecke und später in meinem Rucksack waren mein Lohn...
Der Zufall wollte es, das Stromi und ich den Sommer 2020 gar nicht im Ausland geplant hatten, so fuhren wir im Juli übers Altmühltal, wo wir drei Tage verweilten und einen guten Freund trafen, nach Ruhpoldingen und gingen von dort auf den Alpen Salz Weitwanderweg bis nach Bad Reichenhall. Eigentlich kann kann es kurz machen: "Heile Welt". Es war der enspannteste und schönste Urlaub seit Langem. Schönes Wetter (den doch heftigen Regen gut abgepasst und pünktlich zum Wetterum-schwung im Zug nach Hause), freundliche Menschen, Stromi war überall willkommen, wunderschöne Gegenden mit viel Wasser und Bergen. Preiswerte, aber schöne Unterkunft in einem Bauernhof über der Stadt, nur eine halbe Stunde vom Wald und vielen Wanderwegen nach Berg und Tal entfernt. Blicken hieß der Ortsteil, was sehr bezeichnend ist...Nach dreimaligem Aussortieren (und Pakete an mich nach Hause schicken) einem leichten tragbaren Rucksack mit neuem Zelt (nur 1,5 Kilo!). Zu Hause, ein neues zu Hause. Ja! Ich bin umgezogen und wir vermissen unsere Elbe und unseren Weitblick, trotz eigenem kleinen Haus und Gärtchen...war ich wieder nach rund zwei Wochen voller Eindrücke und tiefer innerer Ruhe.
Silvester 2019/20 war für Stromi besonders krass. Wochenlanges geknalle, versetzte sie schon ab November in Panik und erst jetzt im Februar kommt sie auch draußen zur Ruhe. Wie immer mussten wir aus Dresden flüchten und so suchte ich uns eine Unterkunft mitten im Wald. Die war diesmal in der Nähe von Finsterwalde, in Brandenburg. Da das scheinbar viele Hundebesitzer so machen mussten, war die Auswahl nicht mehr so groß. Nichts desto trotz traf ich auf einen netten Gastgeber und seine Freundin und auf
einen tollen, wunderschönen Hund, welcher aus einer Tierheim-rettung stammte. Der Garten ums Haus war riesig und ging sofort in den Wald
über. Leider alles Schonung. Ich gebe mich ja mit wenigen
fotografischen Highlites zufrieden, aber selbst ich musste suchen. Aus dem Haus war Stromi kaum zu bekommen, weil es selbst im Wald hallte und knallte. Zum Glück stellte uns der Gastgeber ein Fahrrad zur Verfügung und so radelten Stromi und ich fünf Tage lang die Umgebung ab, guckten abends fern (so richtig mit sechs Programmen) und feierten Silvester mit dem Paar in ihrem schönen gemütlichen Wohnzimmer mit Kamin und Wein und Katze und zwei Hunden. Ich hoffe sehr, dass es nächstes Jahr ein Böller- verbot geben wird. Nicht nur das verbrannte Geld in Milliardenhöhe, der Lärm, der Dreck und der Müll sind Irrsinn- die vielen toten Vögel an den Autobahnen kann ich nicht vergessen...
Man sollte es nicht glauben, aber auch gleich um die Ecke ist es wunderschön. Nicht sehr
spektakulär, aber zum Runter-kommen bestens geeignet. Abgelegenes Häuschen gesucht, gefunden und so fuhren wir Anfang November 2019 für ein paar Tage ins Erzgebirge. Der Herbst bescherte uns Frost, Regen, Wind und Nebel. Endlich hatte ich wieder eine Kamera, durchstreifte mit ihr den
verzauberten Wald und freute mich ihn in Bildern festhalten zu können. Stromi und ich, wir haben uns sehr wohlgefühlt in der wunderschönen kleinen Ferienwoh-nung und der Freiheit mit Wiesen, Feldern, fünf Kühen, Wald und sonst nichts und niemanden! Ich habe richtig fühlen können, wie all die dunklen Gedanken und die Schwere von mir abfiel. Ich empfehle: in der Dämmerung und im Niesel-regen alleine einen Feldwege zu gehen, die Augen zu zumachen und tief einzuatmen. Kein Luxusgut der Welt kann dir dieses Erlebnis schenken...
Die Februarferien 2018 brachten mich mal wieder nach Barcelona, diesmal in Begleitung meiner Freundin K. Diese riesige Stadt schlief aus diesmal nicht und gleich am ersten Tag, sehnten wir uns nach Ruhe, hatten wir doch ein Hostel im lauten Eixample gebucht. Das Schönste am Zimmer waren die riesigen alten vierflügeligen Balkon-türen, welche zum Fotomachen wie geschaffen waren. Gleich am Tag2 fuhren wir nach Monserrat, das Kloster verließen wir Aufgrund des Lärm- und Menschenpegels schnell wieder und wanderten ein bisschen durch die Pyrenäen. Tag3 brachte uns nach Barri Gotic (deswegen war ich da), La Rambla und an den Strand, wo wir bei lauen 18 Grad und Sonnenschein schon mal mit bloßen Füßen die Wellen und den Sand kosteten, abends waren wir noch auf dem Casa Mila, derweil Casa Battlo saniert wurde. Zum Glück hatte ich es schon gesehen. Tag4 verbrachten wir zwischen Demonstrationen (pro Katalan und für die Freilassung des Parlamentes), Park Güell (viel zu viele Menschen) und Tibidabo (schön "einsam") mit weiten Wanderungen und ich blieb oben, bis die blaue Stunde ihr Tuch webte. Auf dem Weg zum Hostel waren die Proteste immer noch in vollem Gange. Tag5 fuhren wir am frühen Vormittag nach Girona, der Reiseführer hatte Ruhe versprochen...aber er war bestimmt schon fünf Jahre alt. Trotzdem liefen wir durch alte schmale Gassen, besuchten die riesige Kathedrale und römische Befestigungsanlagen. Irgendwie wollte sich Einsamkeit nicht einstellen und wir fuhren mit dem nächsten Bus ans Meer. Ein idyllisches Fischerdörfchen war auch dieser Ort nicht mehr und nach einer großen Runde an Meer und Friedhof im schönsten Sommerwetter, bekamen wir den verspäteten Bus nach Barcelona, liefen durch den Arc de Triomf, den Parc de la Ciutadella und fanden uns flugs am dortigen Strand wieder. Dort noch im letzten Licht runde Steine gesammelt und ab ins Bett- das war ein langer Tag! Am Tag6 ging ich mit Kamera allein auf Exkursion und genoss dass Alleinsein in Barri Gotic. Leider wurde ich das Gefühl von Gentrifizierung, und dem Schwinden der kleinen, feinen einheimischen Geschäfte nicht mehr los... überall schießen 24h Supermärkte, Touristennepp- und Yuppieläden aus dem Boden. Es ist wie ein Seuche...Bei 24 Grad verließen wir die Stadt per Flugzeug und kamen im kalten Dresden auf den Boden der Tatsachen zurück. alles was ich wollte, habe ich auch diesmal nicht gesehen. Mein Ansprüche gehen einfach am klassischen Tourismus vorbei. Da muss ich wohl mal alleine wieder kommen...Stromi hatte derweil einen prima Hundesitter und die Mama bestimmt überhaupt nicht vermisst. Oder doch?
Anfang Februar 2017 waren wir eine Woche in Barcelona, Spanien, Katalonien. Eine wahnsinnige, troublige Stadt, die scheinbar nie schläft und wo sich das Leben auf der Strasse, in Cafes und Bars abspielt. Klar, dass wir die so berühmten Touristenmagnete wie Gaudis Häuser, Park Güell, die Sagrada Familia, das La Pau Hospital, Strand oder die Columbus Säule angucken wollten. Aber vor allen Dingen suchte ich die Urbanität, das Ursprüngliche. Plattenläden, Second Hand und die engen, dunklen Gassen von Barri Gotic, El Raval oder Barceloneta. Steine und Mauern voller Wispern und dem Wissen von Düsternis, Enge und Elend... Ein paar dieser Ursprünglichkeiten gibt es noch, ihr solltet Euch beeilen, am frühen Morgen gehen und viel Zeit mit bringen...lest vorher die Bücher von Carlos Ruiz Zafon, sie sind so voller Authentik und Charme und machen Sehnsucht nach den Schauplätzen. Ein paar lassen sich so oder so ähnlich noch finden..
Über den Jahreswechsel 2016/ 2017 waren wir mal wieder im Böhmischen. Nicht nur weil Stromi das Geknalle doof findet, sondern auch um der Schönheit und Ursprünglichkeit dieser Gegend Willen. Es ist, als würde man nach Hause kommen....
Also Häuschen gemietet und mit Freunden in die Böhmische Schweiz gefahren. Zwischen Kneipe, Potraviny und ausgedehnten Wanderungen hatten wir viel Spaß mit tschechischem Bier, neuen Kartenspielen und alten Weisheiten..
Im Oktober 2016 waren wir mit dem Bus in Kroatien unterwegs. Leider hatten wir nur 2 Wochen Zeit, die wir zwischen schroffen Bergen und dem klaren Meer aufteilten. Wunderschön die alten Stadtkerne, wie Trogir, sollte man sich angucken! Spektakulär
auch die ständigen Naturschauspiele von prachtvollem Gewitter überm Meer zu tosenden Stürmen und zauberhaften Sonnenuntergängen. Und ich war völlig fasziniert von der teils kargen und doch so fruchtbaren Natur. Mit vollen Körbchen kam ich zurück, was da nicht alles wächst... Nicht schön, der Müll überall- man findet kaum ein müllloses Naturstückchen...echt traurig!
Im Frühsommer 2016 waren wir in McPomm und in der wunderschönen Uckermark.
Besucht haben wir in McPomm auch den Zaubermondhof mit dem befreundeten Fotografen Jens K. Ein wunderbarer und heilender Ort für Vier- und Zweibeiner. Die Uckermark ist immer eine Reise wert, dort im alten Buchenwald und in der weiten stillen Natur, mit fast ohne Menschen, findet jeder seinen Frieden. Sollte jeder einfach mal...........sein.
Ende Februar 2020 war ich mit ein paar Freunden in Prag. Wir besuchten den Soul Weekender und natürlich auch die Altstadt. Wie es sich in so einer Konstellation manchmal ergibt, weckte der Besuch in mir mehr Sehnsüchte, als er hätte befriedigen können. Einheimisches Essen, Bier, Gebäck, Supermarkt und Sightseeing entlang der Touri Spots reichen meiner Seele nicht. Ich will tief eintauchen in die Atmosphäre, die Mauern flüstern hören und hinter den Glanz schauen. So überlaufen und touristisch ausgebeutet wie Prag ist, darf man sich auch fragen: MUSS ich dahin? Ja, ich muss- doch das nächste Mal als sanfter Tourist, allein mit mehr Zeit, mit Muße und Stille im Herzen. Nicht mit dem Handy vor den Augen, um den kürzesten Weg zu einer Kneipe zu finden. Prag, ich komme wieder, mit Liebe im Herzen...
Im Spätsommer 2019 machte ich Urlaub vom anstrengenden Sommer. Nach kurzer Suche fand ich ein süß-es kleines Mobil Tiny House in Karlshagen auf Usedom. An der Ostsee war ich ja schon lange nicht
mehr, Zug gebucht und meine
letzte freie Zeit vor dem neuen
Jobbeginn an die Ostsee gefahren. Mal wieder überall Leinenzwang, den wir großzügig üb-ersahen. Das Wetter war herbstlich nass-frisch, mit den passenden Regensachen ausgestattet wanderten wir
durch Kiefernwald und an der Ostsee, fuhren auf dem Usedomer Zipfel herum und sammelten Müll im Wald. Weil ja alles flach ist, war das Fahrradfahren die reinste Erholung. Die richtige Schnittmenge von
Bewegung und Schlaf, der süßen kleine Unterkunft mit allem was ich brauchte, jede Menge Äpfel und Birnen an den Bäumen und Stromi an meiner Seite, versöhnte mich mit dem psychisch anstrengenden Sommer.
Wieder zurück in Slowenien im Juli 19, durch eine Verkettung von Zu-fällen und heller Aufregung durch Dinge halt im Vorfeld. Stromi blieb in Leipzig bei A. Drei Wochen hatte ich Zeit, um meine Wanderstrecke von Volarije zum Großklockner zu ab-solvieren. Diesmal also ohne Stromi. Kurzfassung: geht gar nicht! Langfassung: ich landete wieder im Haus bei Villi, eigenes Zimmer, nette Leute im Camp, half Villi mal hier, mal da, noch nettere Leute kamen, wir unternahmen Dinge zusammen, abends saßen wir am Stammtisch, tranken Bier und sangen bekannte Lieder zur Gitarre. Das war unglaub-lich berührend. Ich war Teil einer Gemeinschaft. Etwas, was ich schon lange nicht mehr war. Es war heiß und nichts konnte mich aufrütteln, endlich los zu gehen. Ich fuhr mit, mit dem Motorrad auf den Mangart, den höchsten Berg am italienischen Pass, zum Eisessen, nach Ljubljana. Trennte mich von den Motorrad-freunden, blieb in der Hauptstadt. Ich gehörte nicht zu Ihnen, zu weit weg von mir waren ihre Vergnügen. Wieder alleine, mietete ich ein Fahrrad- erkundete die Stadt, stellte mich ihr-em Puls. Traf die Ausgestoßen, die Flüchtlinge, rauchte, hörte die Musik ihres Herzens.. Am heißesten Tag der Woche. 38 Grad. Die Hitze machte mich platt, alt, lies mich ver-glühen. Die Einsamkeit trug ich, wie ein zweites Kleid- es stand mir nicht gut, lies mich verwundbar sein. Mit dem Zug fuhr ich zurück, traf eine nette junge Frau auf Fahrradwander-ung- wir blieben in Kontakt. Erst als meine Campfreunde zum KRN zum Klettern fuhren, stieg ich in den Trail ein. Um... zwei Tage und eine Nacht zu wan-dern und am nächsten groß-en Ort das Ding wieder zu schmei-ßen. Allein ist man Nichts, alle Ge-danken, alle Tränen, all den Schmerz, all die Schönheit, die Fragen, die Irrungen- nichts kannst du teilen. Alleine zu wandern, alleine im Zelt- die ersten drei Tage sind die schlimmsten, deine Gedanken die größten Feinde, dein Körper eine schwächliche Hülle ohne eigenen Willen. Sei tapfer, lauf weiter, schau nicht zurück!
Meine Freunde fanden mich 20 Kilometer weiter an der Bushalte-stelle und ich landete wieder im Camp, blieb noch eine Woche, davon war ich vier Tage krank- im Zelt- alleine. Die Gesänge meiner Freunde im Ohr, schlaflos.
Der Zauber war vorbei und ich wollte nach Hause. Ich fuhr mit den Campfreunden bis Bayern und von dort mit BlablaCar nach Dresden. Nachts um ein Uhr kam ich an. Endlich, ein Zuhause. Bett, Wände, eigenes Klo. Unbezahlbar. Ein paar Tage später holte ich Stromi und meine neue Kamera in Leipzig ab. Eine andere Geschichte...
Das schönste Land der Welt habe ich im Sommer 2019 gleich zweimal bereist, für jeweils etwa drei Wochen. Teil eins führte mich mit meinem Kumpel A. und Stromi durch fast das ganze Land. Wir waren, total bequem, mit Bus unterwegs. Mein Plan war es, am Ende unseres gemeinsamen Urlaubes den Alpe Adria Trail von Tolmin bis zum Großglockner zu gehen. Auf unserer Rundreise kamen wir durch Maribor, Lublijana, an den Bohinj See und Klavze. Überall standen wir völlig unbehelligt mit dem Bus, in Klavze (28) hatten wir noch mehr Luxus in einem wunderschönen Ferienhaus aus Naturstein, welches von Steffan mit sehr viel Liebe aufgebaut und geführt wird. Dort trafen wir auf wundervolle Menschen, die dank Steffans unkomplizierter
Gastgeberart schnell zueinander fan-den. Meine Empfehlung! Über die Reise will ich nicht viel berichten, sie stand nicht unter rosa Glitzer-sternchen. Mein Partner und ich verstanden uns überhaupt nicht, schwiegen und nervten uns an. Er war am Liebsten mit Stromi zusammen, ich war die ganze Zeit geduldet in seinem Bus, aber nicht willkommen. Meine Kamera ging kaputt, dh. einfach nicht mehr an. Das war das Allerschlimmste! Als A. alleine nach Deutschland zurückfuhr, blieb ich noch drei Tage und begab mich dann nach Tolmin um auf den Trail zu geh-en. Schon die ganzen Tage war es abartig schwül und heiß. Auf dem Weg zum Traileinstieg ging nichts mehr und ich brach ihn ab und land-ete in Volarije, im Camp Villi. Dort wurde ich begeistert be grüßt und durfte später tagelang im Haus beim Chef wohnen. Ich lernte etliche coole Leute kennen, brachte Stromi aber nach Deutschland zurück, weil ich einsehen musste, das ca 300 Km zu laufen für den Hund bei der Affenhitze mit Temperaturen um die 40 Grad und Luftfeuchtigkeit um die 75% nicht machbar war.
An Slowenien habe ich ja so ein bisschen mein Herz verloren. Beeindruckende schroffe Felslandschaften, tiefe Täler, die wunderschöne Socá habe mir schon im Sommer 2017 das Herz hüpfen lassen. Seitdem trug ich die Lust in mir, zurück...zurück dahin. Und wandern, möglichst auf den Triglav! Immerhin haben wir es in diesem Herbst 2018 auf vier Berge, inklusive KRN geschafft. Anfang Oktober ging es los, goldenes Oktoberwetter sieht zwar anders aus, aber wenn Engel reisen...So fuhren wir mit dem Bus über die bekannten Pässe, zum wunderschönen See und das überlaufene Bled (ständiges Glockengebimmel), ins Trentatal, über Kobarid, Volarie (Camp Vili!) und Tolmin weiter Richtung Adria, wo ich erst mal einen Kulturschock (Koper) erlebte und "meine" einsamen wunderschönen Berge schmerzlich vermisste. Mir ging es richtig schlecht vor lauter Kummer. Also kürzte mein Reisebegleiter seine Fahrt ab und nach einem Tag und einer Nacht in Piran (mit Zimmer für 55 Euro), reichte es an Meer und Menschen und es ging über andere Pfade, nämlich den Krainer Schneeberg und an einer der Grotten, die mit dem Schloß davor. Leider hatte die Grotte zu, denn nach vielerlei "Neins" von mir, hätte ich nun doch voll Bock drauf gehabt, wieder Richtung Julischen Alpen mit dem Ziel KRN. Den haben Stromi und ich auch geschafft, ich sag nur: guckt euch die Markierungen genau an (auch wenn es früh noch dunkel ist), ich kann doch nicht die Einzige sein, die sich ständig in den Bergen verläuft...Ein paar Campingplätze sind auch im Herbst offen, in Österreich und Deutschland haben wir frei gestanden und ansonsten gibt es eine super gute 4Night App. Nach der haben wir uns oft gerichtet. Ansonsten standen wir jeweils 2/3 Nächte auf dem Camp Vili und Trenta Triglav Camp. Wobei ich immer noch nicht auf dem Triglav war...
Anfang August 2017 bereisten wir Slowenien und schon der Weg durch die Alpen, über den Wurzner- und Vrysic Pass war atemberaubend. Wir hatten ein wundertolles Reisewetter mit jeder Menge Hitze, Gewitter, Regen und Feuchtigkeit, was zu den tollsten Wolken ever führte. Slowenien- das Wolkenland! Meine Begeisterung über die majestätischen, kargen Berge und den eiskalten azurblauen Fluss Soca kannten keine Grenzen. Wie gerne hätte ich überall Station gemacht und wäre einfach mit Zelt und Hund gewandert, stehen geblieben, geguckt, gefühlt, an nichts gedacht..Ging leider nicht überall. Doch hatte ich die Chance 5 Tage mit Stromi und Fahrrad allein zu zelten und das war im Nachhinein die schönste Zeit des Urlaubes. Durch Regen, Sturm, Gewitter und Temperaturen um die 35 Grad, haben wir uns gekämpft von unserm Ausgangspunkt, dem Camp Vili. Jeden Tag sind Stromi und ich um die 40 km Fahrrad gefahren und haben die Tolminski Klamm, Tolmin, Kobarid, die italienische Friedenskirche, das Soca Tal, sämtliche Wasserfälle und Dörfer rund um erleben dürfen...Die Schönheit der Natur im Soca Valley kennt keine Grenzen, Caspar David Friedrich hätte dort seine Freude gehabt...Slowenien ist kein preiswertes Land, die Preise sind oft höher als hier, doch das Klima ist ideal zum Selbstversorgeranbau- dort gedeiht einfach alles. Den Rest des Urlaubes sind wir von Campingplatz zu Campingplatz, über Italien und Kroatien und Slowenien/ Österreich wieder nach Hause getingelt. Ich kann euch raten, tut das nicht, bleibt in Slowenien und macht überall 2-3 Tage Stadtion, geht wandern, fahrradfahren oder raften- aber genießt das Sein an Ort und Stelle. Slowenien birgt so viel Schönheit, das ein Teil meines Herzens für immer dort geblieben ist. Infos dazu: Alpe Adria Trail - dort sind die schönsten Strecken, Unterkünfte, Schwierigkeitsgrade usw aufgeführt. Nehmt Euch Zeit ...
Endlich hatte ich es wieder nach Prag geschafft! Nach knapp zwei Jahren inklusive mehrfacher Umzüge und Stromis Krebserkrankung und jetzt ihrer Gehprobleme. Also war Stromi in der Hebelei gut versorgt und ich für ein paar Tage frei. Von der Hebelei aus (in der ich seit Sommer 2021 wohne), gings im tiefsten Schnee über Meißen und Dresden (kein Schnee) nach Prag (etwas Schnee). Ich bezog ein schönes Quartier, gleich an der Karlsbrücke und war schon bißl traurig, weil ... Doch gleich am Tag 2 schneite es und die ganze Woche immer wieder. Es wurde knackig kalt, ich kaufte mir eine 365 Tageskarte für alle Türme, ich war jeden Morgen und jeden Abend unterwegs und habe wundertolle Fotos gemacht. Zwei verschiedene Quartiere habe ich auf der Kleinseite und im Burgviertel bewohnt, die letzten zwei Tage in der Altstadt- was ich mir aber hätte sparen können. Außer gutem Bier habe ich dort nichts gefunden, was mich entzückt hätte. Viel zu viele Leute, alles überlaufen und teure sinnlos-Läden. Nein, die Kleinseite ist mir tausendmal lieber und deswegen: Prag, ich komme wieder- mit Liebe im Herzen. Zwei Kalender über den Winter in Prag von mir sind inzwischen im Handel erhältlich!
Zu Ostern 2020 entflohen wir dem Trouble an den Elbwiesen und suchten die Freiheit gleich um die Ecke. Hier hatte ich einen hübschen Fotoauftrag in einer verträumten und idyllischen Gegend bei netten Menschen. Für Stromi und mich- ein Traum!
Wiedermal verbrachte ich ein paar
Tage in Löwenhain. Diesmal die Tage um meinen Geburtstag, Ende November 2019. Das kleine Örtchen ist einfach perfekt für uns. Mit der Bahn schnell zu erreichen, zu unbekannt, um überlaufen zu sein, jede Menge Wanderwege in alle Richtungen, Freiheit, Wald, Wiesen, eine schöne Ferienwohnung, Stromi, ich und der wunderschöne Orts- name. Da Löwenhain keiner kennt, fährt da auch Feiertag nach 16 Uhr kein Bus mehr. Pech gehabt, da muss man eben laufen. Früher liefen die Leute auch mehr, das kann man sehr gut an den vielen Ortsverbindungswegen sehen und so liefen wir von Geisingen nach Löwenhain, von Löwen-hain nach Fürstenwalde , von Löwenhain nach Lauenstein, von Löwenhain nach Fürstenberg und kreuz und quer durch die Wälder und Felder rings-herum. Zu den fünf Kühen vom letzten Mal gesellten sich noch drei Schafe, wunderschöne weiße Kühe und jede Menge Pferde. Mal sehen, was wir das nächste Mal finden, denn ich komme wieder! Was ich immer wieder feststelle: ich brauche nicht viel um glücklich zu sein...
Die Weihnachtsferien verbrachten Stromi und ich 2018/ 2019 im schönen Vogtland. Wie immer auf der Silvesterflucht, aber auch um eine Freundin wieder zu treffen...Wir kennen uns seit 20 Jahren und ich habe schon lange niemanden mehr getroffen, mit einem so stillen Einverständnis. Wie zwei Glocken, die die selben Töne schlagen... Stromi und ich haben uns in Werda sehr sehr wohl gefühlt und jeden Tag mit der kleinen Inge lange Wanderungen unternommen. Bei jedem Wetter, Regen, Nebel, Wind...außer Sonne- die gab es einfach nicht. Der Bäcker im nächsten Ort, da kann man sich auf den Kilometern bis dahin und zurück die Kuchenkalorien wieder abwandern. Silvester waren viele nette Menschen da und es gab eine große Party mit Bier und Spiel und Spaß und so. Es gab ab Silvester dann doch noch Schneefall, welcher übrigens bis heute anhält. Wir kommen auf jeden Fall wieder ins schöne Werda zu Kasimir und Inge!
Meine 14 tägige Sommerreise 2018 führte mich dieses Jahr mit dem Fahrrad und Stromi durch die Alpen. Von Füssen in Deutschland über Österreich nach Latsch in Italien ging die Reise. Dabei hatte ich das Via Augusta RadReiseBuch als Tourenbegleiter mit. Als ich Montags in Füssen los fuhr, hatten wir erst mal mit Regen und Gewitter zu kämpfen. Stromi hat ja Angst vor Gewitter und heftiger Dauerregen ist beim Fahrradfahren nicht gerade ideal. Bis Pfunds in Österreich verfolgte uns immer wieder das nasse Wetter, während es zwischendurch unbarmherzig heiß war. Am Tollsten war die Bezwingung des Fernpasses und die Besteigung der Oberen Laaser Alm. Schön war auch die Begegnung mit anderen Rad Reisenden, so wie mit David aus bei Essen oder mit Einheimischen, mit der StrickerMaria in Bieberwir oder der Frau im Aprikosenhain von Laas. Den Reschenpass haben wir übrigens per PostBus überwunden und sind ab Nauders weiter bis Latsch gefahren. In Latsch endete unsere Reise, denn die Fahrradwege sind zu gut asphaltiert. Stromis Pfoten machten nicht mehr mit, es wurde mit ca 40 Grad zu heiß und im schönen Vinschgau fühlen sich einfach zu viele TouristenRadler (neues E-Bike und buntes Leibchen) wohl. Also drehten wir (mit Friday I m in Love von The Cure im Ohr- gehört im Sparmarkt, beim Bierkauf) um und blieben noch paar Tage auf einem halbwegs bezahlbarem Campingplatz in Laas. Nach etwas Pause erkundeten wir die Bergwelt in stundenlangen Wanderungen. Achtung: guckt euch die Karten genau an, erklimmt die Berge nicht in Sandalen und habt immer was zu Trinken mit. Wichtig: wenn ihr alleine geht, sagt wenigstens jemanden vorher Bescheid! Manche Wege sind nicht das, was sie scheinen...
Anfang der Februarferien 2018 unternahm ich meine erste große Reise mit dem wichtigsten Mensch in meinen Leben. Stromi musste diesmal zu Hause bleiben, hatte aber eine super gute Betreuung! Mit dem Flixbus ging es Freitagnacht nach Amsterdam. Ein bisschen neben der Spur von 10 Stunden Busfahrt landeten wir am Flughafen Schipohl. Der erste Eindruck, im noch dunklen Amsterdam, war ernüchternd; Müll überall, Beton, Stahl, Hochhäuser, kalt und nass. Wir ließen uns nicht einschüchtern, kauften uns ein Tagesticket und fuhren zur Central Station, dort stapelten wir unser Riesengepäck für 10 Euro im Schließfach und guckten uns die Stadt an. Früh um acht Uhr ist es dort noch relativ friedlich und still, doch ab 10 Uhr steppt der kaufen kaufen kaufen Bär und gefühlte Millionen Menschen fahren, laufen, essen, shoppen, stehen im Bild herum...wenn man anfängt sich dem Shoppingwahn hinzugeben, sollte man nach Hause fahren...Dafür hatten wir eine wundervolle Unterkunft mit einem Riesenbett, wir schliefen auf Wolke 7. Aus dem 10 Stock unseres runden Hochhauses hatten wir eine fantastische Aussicht und fuhren jeden Tag mit der Straßenbahn in die Stadt, waren im Vondelpark, staunten dort über viele wildlebende Papageien, besuchten Filmspots, wunderschöne Bürgerhäuser, das Anne Frank Haus, die Grachten, die Banksyausstellung, den berühmten Amsterdam Schriftzug im Museumsviertel und zählten tausende Fahrräder... Amsterdam, die Stadt der Fahrräder, kiffenden Touristen und Brücken... mit dem Wetter hatten wir voll Glück (Woken, Sonne, Regen, Hagelschauer, kalt..:)) und 11 Stunden Rückfahrt waren auch erträglich. Doch noch mal muss ich die Stadt nicht besuchen...
Die Uckermark hatten wir ja schon mal durchquert, doch so richtig kennen lernen kann man eine Landschaft ja nur, wenn man auch mal stehen bleibt. Also machte ich die Herbstferien 2017 zur Uckermarkreise, um die wunderschöne Einsamkeit der Landschaft in aller Ruhe zu erleben. 39 Menschen auf einem Quadratkilometer, also um niemanden sehen zu müssen, genau richtig! Trotzdem wurde ich 4x in nur 7 Tagen recht unfreundlich auf den Leinenzwang hingewiesen. Der herrscht dort scheinbar überall, auf den einsamsten Dorfstraßen, in den entlegensten Dörfern, im Wald sowieso. Sehr anstrengend und nervig so Fahrrad zu fahren, denn Hunde gibt es auf den Dörfern in fast jedem Gehöft und die machen Lärm und Stromi zerrte mich deswegen jedesmal fast vom Fahrrad...also absteigen oder Leine loslassen, doch so kommt man bei 10 Häusern pro Dorf einfach nicht voran. Schlechte Idee von der Stadt Angermünde alle zig eingemeinde-ten Dörfer rundherum zum Leinenzwanggebiet zu machen. Verbote gab es nämlich auch so genug. Hundebadevebot, Betreten verboten, keine Hunde, Hunde an der Leine usw..Stadtion machte ich im idyllischen Görlsdorf, welches eine durchaus interessante Geschichte hat. Die Uckermark ist geprägt durch Wälder, Wiesen und Naturschutzgebiete, hier und da verstreute Dörfer, in denen es nichts zu kaufen gibt. Das war eine interessante Erfahrung, denn man musste zum Brot holen 4 km Fahrradfahren...Dafür gibt es in Kerkow zB. einen wundervollen Hofladen mit vielen einheimischen Bioprodukten und das Fahrradfahren macht auf den glatten Landstraßen viel Spaß. Im Wald gab es jede Menge Pilze und die stundenlangen Wanderung im Nieselregen boten ideale Nachdenkzeit, abends eine heiße Badewanne und gutes Bier von Braumanufaktor (das Helle schmeckt sau lecker!) und alles war gut...http://www.braumanufaktur.de/bio-bier
In Ostrov, Tisá und auf der Grenzplatte, entlang an dunklen Schmugglerpfaden und traumhaften Felslandschaften. Hier war ich Ostern 2016 mit den Jungs. Später noch ganz oft alleine mit Stromi. Ich liebe diese Gegend...
Besonders gern mag ich die Berge, wie diesen Felsenformationen im schönen Ostrov. Das kleine Städtchen im Böhmen ist fast komplett von Sandsteinfelsen umgeben. Ein wunderschöner und natürlicher Ort, mit einer ursprüng-lichen Kneipe inklusive Camping-platz. Hier kann man wandern, klettern, paddeln, schwimmen, campen, Festivals angucken, entspannen...mit der Familie und mit Hund. Immer noch fast ein Geheim-tipp. Natur pur..